
Wieso sind archäologische Ausgrabungen notwendig?
Die Hinterlassenschaften unserer Vorfahren im Boden sind keine erneuerbaren Ressourcen. Sie sind das einzige Zeugnis vergangener Zeiten, Kulturen und Menschen. Beim derzeitigen Flächenverbrauch in Deutschland werden auch die letzten Überreste der Vergangenheit irgendwann durch die Baggerschaufel zerstört werden. Ist eine Zerstörung unvermeidlich muss ein Bodendenkmal fachgerecht dokumentiert und ausgegraben werden. Sein Wert kann damit für die heutige Zeit und die Nachwelt bestmöglich erhalten werden und einen Einblick in vergangene Welten ermöglichen.
Welche rechtlichen Grundlagen gibt es?
Die jeweiligen Denkmalschutzgesetze der einzelnen Bundesländer regeln die Aufgaben- und Kostenverteilung für gesetzlich vorgeschriebene Ausgrabungen. Wie in den meisten Bundesländern kommt mittlerweile auch in Baden-Württemberg das sogenannte "Verursacherprinzip" zur Anwendung. Demzufolge müssen die Kosten für notwendige Ausgrabungs- und Dokumentationsarbeiten vom Verursacher der Zerstörung des Bodendenkmals, im Regelfall der/die Bauherren, getragen werden.
Zur Erfüllung der vorgeschriebenen Bauauflagen stehen den Bauherren in Baden-Württemberg seit Ende 2016 private Grabungsfirmen zur Seite.
Die aktuelle Version des DSchG BW finden sie hier.
Legen die Archäologen die Baustelle auf Jahre still?
Nein! Oft denkt man beim Thema Archäologie an monatelang stillgelegte Baustellen und freigepinselte Goldschätze.
Als Grabungsfirma sehen wir unsere Aufgabe stattdessen in einer dem Denkmal angemessenen und qualitativ hochwertigen Dokumentation bei gleichzeitig schnellstmöglicher Baufreigabe um unnötige Verzögerungen und Kosten für den Bauherren zu vermeiden.
Statt dem Pinsel und dem Schäufelchen kommen bei ArchaeoTask normalerweise der Bagger, Laservermessung, Luftbildfotografie und CAD-Programme zum Einsatz. Bei jedem Wetter und bei jeder Jahreszeit. Nur so schafft man die notwendige Akzeptanz für Denkmalschutz und bietet dem Bauherren eine zuverlässige Erfüllung seiner Bauauflagen. Nichts desto trotz bleibt eine Ausgrabung immer mit dem Restrisiko außergewöhnlicher Entdeckungen verbunden. Aber kein Grund zur Sorge! ArchaeoTask findet für alle Seiten akzeptable Lösungen - auch im Notfall.
Was passiert mit den Schätzen?
Schätze entdeckt ein Archäologe in der Regel nicht. Bodenverfärbungen, Keramikscherben oder Bestattungen geben uns die einmalige Möglichkeit, die Lebensumstände und -realitäten vergangener Zeiten zu erforschen.
Die bei einer Grabung entdeckten Funde werden gemäß Paragraph 23 DSchG BW Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Sie werden fachgerecht gereinigt, archivfertig aufbereitet und ggf. restauriert um der wissenschaftlichen Auswertung und schlussendlich der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stehen. Materielle Werte entdecken wir so gut wie nie, unschätzbar ist dagegen meist der wissenschaftliche Wert archäologischer Funde.